Feto-30-semanas.jpg (Quelle: http://www.commons.wikimedia.org)

Olivia: „Gino?! – Giiino?!!!“

Verdammt nochmal, wieso ist denn wieder niemand hier? Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss eine neue Baustelle vor Frauchens Haus einrichten.

„Gino!!!!!“

Gino: „Hmmm?“

Olivia: „Was sind denn das bitte für Kinder da draußen??“

Gino: „Wie, Kinder??“

Olivia: „Sperr halt die Augen auf, du Depp. Da fliegen zwei Kinder rum und haben keine Nanny. HIER bleiben sie nicht. Nein, keine Kinderlieder hier auf meiner Wolke!

Nimm sie doch bitte mal mit in den Kindergarten!“

Gino lässt seinen energetischen Morgenfleischbrei stehen und reibt sich verwundert die Augen. Draußen fliegen tatsächlich zwei Flöckchen herum und sehen auch noch völlig identisch aus. Also gut, kümmere ich mich halt drum (seufz).

Gino: „Was macht ihr denn hier bei uns?“

Ungeborene: „Wir sollen hierher kommen, hat unsere Tante gesagt!“

Gino: „Welche Tante?“

Ungeborene: „Das dürfen wir nicht sagen, hat sie gesagt.“

Gino: „Ihr seid doch noch viel zu klein, um hier rumzufliegen!“

Ungeborene: „Das wissen wir nicht. Unser Papi war irgendwie klettern und ist runtergefallen und dann war es auf einmal ganz schlimm im Bauch. Wir dachten, wir gehen erstmal bisschen und kommen dann wieder, wenn es besser ist.“

Gino: „Na, prima. Ihr könnt doch nicht einfach losfliegen. Wie heißt ihr denn überhaupt?“

Ungeborene: „Also ICH heiße Schneeweißchen und das ist Rosenrot. – Wo sollen wir denn jetzt hin?? Sollen wir bei dieser Frau da wohnen??

Gino: „Nein, bei Oli bleibt ihr nicht. Ich nehm euch jetzt mal mit, aber ich weiß auch nicht, was wir jetzt machen. Ihr seid ja noch viel zu klein.“

Die Ungeborenen nicken zustimmend. „Kannst du uns bis zum Spielplatz tragen??“

„Ich hab jetzt nichts, jetzt fliegt mal hinter mir her. Los geht`s!“

Gino fliegt mit Schneeweißchen und Rosenrot zu seinem Kinderspielplatz.

Und gleich sind auch die Kleinen am Zaun.

„Guck mal, da kommt was, Halex“, fiepst das Hertamausi ganz leise.

„Ja, ich seh`s. Was is`n das?? Das hat nur zwei Beine??“

„Sieht man doch!“, sagt der Henry: „Das sind Menschenkinder.“

„Wohnen die jetzt bei uns??“ „Ne, auf meine Rutsche dürfen die aber nicht oder Onkel Gino??“ „Auf meine Schaukel auch nicht!“

Gino: „Schscht! Hier wird alles schön geteilt!“

Halex: „Ne, ich mag nicht, dass die mit meinen schönen Leinen spielen!!!“

Gino hält sich die Ohren zu und ruft nach Charly.

Charly kommt im energetischen weißen Medizinermantel vorbei. Mutti Biene im Schlepptau. Auf einmal finden sich immer mehr Flöckchen ein, um zu beraten, was man mit den Kindern machen könne. Aennis bringt Kräuter mit, Turbo einen schnellen Krankenwagen, Bella einen Tunnel für die Kinder, Billy einen alten Kinderwagen für Menschen, Oli einen Bauantrag für einen Kindergarten tief drinnen im energetischen Wald „Kinderkurheim Oliblume“, Luzie hat ein paar Bücher über Frühgeburten mitgebracht, die Katzen ein Bettchen aus Katzenhaaren, die Rehe ein paar Kastanien zum Essen, die Enten ein paar Seealgen, die Lina einen PC zur Erfassung der Daten, die Taja die Schweizer Schoki, Joy mit Schweizer Spätzle, der Opa wollte eigentlich auch was mitbringen, kam aber zu spät… Immer voller und voller wurde es. Sogar das Pferd kam vorbei und bot an, die Kleinen auf einen Ritt über die Wolken mitzunehmen.

Irgendwann fragte Biene: „Sagt mal, habt ihr eigentlich die Zwillinge nochmal irgendwo gesehen“?

Alle waren ganz durcheinander, weil sie sich doch nur noch darum gekümmert hatten, was man nun am besten mit den Kleinen macht. Mutti Biene ging dann doch mal den quietschenden Stimmen nach. „Biiiiiene! Guck mal, wir dürfen doch rutschen!!!“ Zwei kleine Flöckchen in rosa und weiß schwebten die neue Endlosrutsche hinunter und leuchteten vor Glück über beide Backen.

Und in der selben Zeit beschloss Charly mit seinen überdurchschnittlichen medizinischen Kenntnissen, dass die Kinder noch ein wenig wachsen sollten. Billy der Baumeister stellte schnell ein kleines Babyhaus hin. Die Wände waren mit „Schneeweißchen im Glück“ ausgemalt. In dem Häuschen gab es eine große Wanne mit warmem Wasser. Um die Wanne rum waren lauter kleine Hocker. Ein Hocker für Hasso, ein Hocker für Henry, ein Hocker für Hertamausi, ein Hocker für Halex und ein Hocker für Besucher.

Gino nahm die Kleinen und setzte sie vorsichtig in die warme Wanne. Alle guckten gespannt, was jetzt passieren würde. Charly gab beiden noch zwei Globuli Babydonna und dann hörte man nichts mehr. Die Kleinen hatten sich ganz eng aneinandergekuschelt, ihre energetischen Finger in den Mund gesteckt (wie Menschen das halt machen) und waren tief und fest eingeschlafen.