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Ich hatte gerade meinen Bagger engeparkt, nahm meinen kleinen, gelben Helm ab und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Da hörte ich von hinten eine Stimme, die ich lange nicht gehört hatte: „OLIVIA, ziehst du dir den Helm und die Hose aus!!! Wie siehst du denn aus? Du bist doch ein Mädchen. Was läuft hier denn?? OLIVIA! Wasch dir jetzt mal gleich deine Pfoten und zieh dir was Hübsches an!!“

[Ach, du je. Das ist Mama. Was macht die denn hier oben?? ]

„Mama, wieso bist du denn hier?“

„Ich war krank. Der Tierarzt hat gesagt, dass es besser ist, wenn ich ohne meinen Körper lebe. Also bin ich jetzt da. So, Kleines, wo wohnen wir denn, nun?“

Ne, wie?? Muss ich jetzt wieder mit meiner Mama zusammenwohnen?? Aufräumen, putzen und so???? Was sagt die denn, wenn ich morgen meine Bautruppe zusammenstelle??

„Mama? Magst du vielleicht heute beim Opa wohnen?? [bitte, sag nicht nein]. Komm ich bring dich mal hin. Der ist total nett und freut sich bestimmt!“

„Hm. Vielleicht sollte ich bisschen auf dich aufpassen… aber gut, für heute erst einmal… fliegen wir los. Wie viel Geschwindigkeit ist hier oben eigentlich erlaubt?“

„Kommt drauf an: 200km/h für Wolken, 300km/h für außerhalb der Wolken und 500km/h für Sonnenstrahlen.“

„Los gehts. Auf zu Opa!“

Feto-30-semanas.jpg (Quelle: http://www.commons.wikimedia.org)

Olivia: „Gino?! – Giiino?!!!“

Verdammt nochmal, wieso ist denn wieder niemand hier? Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss eine neue Baustelle vor Frauchens Haus einrichten.

„Gino!!!!!“

Gino: „Hmmm?“

Olivia: „Was sind denn das bitte für Kinder da draußen??“

Gino: „Wie, Kinder??“

Olivia: „Sperr halt die Augen auf, du Depp. Da fliegen zwei Kinder rum und haben keine Nanny. HIER bleiben sie nicht. Nein, keine Kinderlieder hier auf meiner Wolke!

Nimm sie doch bitte mal mit in den Kindergarten!“

Gino lässt seinen energetischen Morgenfleischbrei stehen und reibt sich verwundert die Augen. Draußen fliegen tatsächlich zwei Flöckchen herum und sehen auch noch völlig identisch aus. Also gut, kümmere ich mich halt drum (seufz).

Gino: „Was macht ihr denn hier bei uns?“

Ungeborene: „Wir sollen hierher kommen, hat unsere Tante gesagt!“

Gino: „Welche Tante?“

Ungeborene: „Das dürfen wir nicht sagen, hat sie gesagt.“

Gino: „Ihr seid doch noch viel zu klein, um hier rumzufliegen!“

Ungeborene: „Das wissen wir nicht. Unser Papi war irgendwie klettern und ist runtergefallen und dann war es auf einmal ganz schlimm im Bauch. Wir dachten, wir gehen erstmal bisschen und kommen dann wieder, wenn es besser ist.“

Gino: „Na, prima. Ihr könnt doch nicht einfach losfliegen. Wie heißt ihr denn überhaupt?“

Ungeborene: „Also ICH heiße Schneeweißchen und das ist Rosenrot. – Wo sollen wir denn jetzt hin?? Sollen wir bei dieser Frau da wohnen??

Gino: „Nein, bei Oli bleibt ihr nicht. Ich nehm euch jetzt mal mit, aber ich weiß auch nicht, was wir jetzt machen. Ihr seid ja noch viel zu klein.“

Die Ungeborenen nicken zustimmend. „Kannst du uns bis zum Spielplatz tragen??“

„Ich hab jetzt nichts, jetzt fliegt mal hinter mir her. Los geht`s!“

Gino fliegt mit Schneeweißchen und Rosenrot zu seinem Kinderspielplatz.

Und gleich sind auch die Kleinen am Zaun.

„Guck mal, da kommt was, Halex“, fiepst das Hertamausi ganz leise.

„Ja, ich seh`s. Was is`n das?? Das hat nur zwei Beine??“

„Sieht man doch!“, sagt der Henry: „Das sind Menschenkinder.“

„Wohnen die jetzt bei uns??“ „Ne, auf meine Rutsche dürfen die aber nicht oder Onkel Gino??“ „Auf meine Schaukel auch nicht!“

Gino: „Schscht! Hier wird alles schön geteilt!“

Halex: „Ne, ich mag nicht, dass die mit meinen schönen Leinen spielen!!!“

Gino hält sich die Ohren zu und ruft nach Charly.

Charly kommt im energetischen weißen Medizinermantel vorbei. Mutti Biene im Schlepptau. Auf einmal finden sich immer mehr Flöckchen ein, um zu beraten, was man mit den Kindern machen könne. Aennis bringt Kräuter mit, Turbo einen schnellen Krankenwagen, Bella einen Tunnel für die Kinder, Billy einen alten Kinderwagen für Menschen, Oli einen Bauantrag für einen Kindergarten tief drinnen im energetischen Wald „Kinderkurheim Oliblume“, Luzie hat ein paar Bücher über Frühgeburten mitgebracht, die Katzen ein Bettchen aus Katzenhaaren, die Rehe ein paar Kastanien zum Essen, die Enten ein paar Seealgen, die Lina einen PC zur Erfassung der Daten, die Taja die Schweizer Schoki, Joy mit Schweizer Spätzle, der Opa wollte eigentlich auch was mitbringen, kam aber zu spät… Immer voller und voller wurde es. Sogar das Pferd kam vorbei und bot an, die Kleinen auf einen Ritt über die Wolken mitzunehmen.

Irgendwann fragte Biene: „Sagt mal, habt ihr eigentlich die Zwillinge nochmal irgendwo gesehen“?

Alle waren ganz durcheinander, weil sie sich doch nur noch darum gekümmert hatten, was man nun am besten mit den Kleinen macht. Mutti Biene ging dann doch mal den quietschenden Stimmen nach. „Biiiiiene! Guck mal, wir dürfen doch rutschen!!!“ Zwei kleine Flöckchen in rosa und weiß schwebten die neue Endlosrutsche hinunter und leuchteten vor Glück über beide Backen.

Und in der selben Zeit beschloss Charly mit seinen überdurchschnittlichen medizinischen Kenntnissen, dass die Kinder noch ein wenig wachsen sollten. Billy der Baumeister stellte schnell ein kleines Babyhaus hin. Die Wände waren mit „Schneeweißchen im Glück“ ausgemalt. In dem Häuschen gab es eine große Wanne mit warmem Wasser. Um die Wanne rum waren lauter kleine Hocker. Ein Hocker für Hasso, ein Hocker für Henry, ein Hocker für Hertamausi, ein Hocker für Halex und ein Hocker für Besucher.

Gino nahm die Kleinen und setzte sie vorsichtig in die warme Wanne. Alle guckten gespannt, was jetzt passieren würde. Charly gab beiden noch zwei Globuli Babydonna und dann hörte man nichts mehr. Die Kleinen hatten sich ganz eng aneinandergekuschelt, ihre energetischen Finger in den Mund gesteckt (wie Menschen das halt machen) und waren tief und fest eingeschlafen.

Ich weiß, ich hätte mich eigentlich schon die ganze Zeit melden müssen … Aber als ich da so auf meinem kleinen Totenteppich saß und immer weiter von der Erde weggeflogen wurde und von oben auf mein schönes Fellchen schaute, kam mir die Idee, dass ich doch gleich mal meinen Freund Turbo aufsuchen könnte. Mit Turbo habe ich ganz schön lange zusammengelebt! Damit Frauchen nicht zu traurig ist, habe ich ihr noch einen Tautropfen in die Pflanze vor ihrem Haus fallen lassen. Dann weiß sie, dass ich gar nicht weg bin, sondern nur woanders. Vielleicht hilft ihr das. Menschen glauben immer, dass es nur das gibt, was sie sehen. Naja, das dachte ich früher auch manchmal. Aber jetzt hier auf dem Teppich … Kann man den überhaupt steuern?? Ne, kann man nicht. Vorne auf dem Zettel steht, dass die Abgabe gleich nach Ankunft bei Schlüsselwirt Petrus erfolgen muss.

Hmm…. wäre ich jetzt Turbo, würde ich das schoon machen… Wäre ich Aennis …

Ha, dann flieg ich doch jetzt erstmal zum Turbo.

„He, ihr Beagles, könnt ihr mir sagen, wo der Turbo ist?“

„Ja, klar. Der ist da hinten auf der Rennbahn. Wenn er da nicht ist, dann ist er auf dem Kinderspielplatz und gibt Sportunterricht. Immer gerade aus!“

Ich leg das ganze Gewicht auf die vordere Seite und blase so stark, dass ich geradeaus fliege. Und dann sehe ich auch die große Rennbahn und den energetischen Turbo darauf. Er macht gerade Training. Frühsport. Der wird sich wundern!!!

Erster Gang, Teppich absenken und Vollgas an Turbo vorbei.

Huaaaa. Turbo rast los. „Hei, Turbo!!! Ich bins doch, deine Aennis!“ Turbo legt eine Vollbremsung ein und glaubt, mit seinen energetischen Augen nicht richtig zu sehen. Dann ruft er mit strahlenden Augen: „Wer zuerst vorne ist, darf sich was wünschen!!!“ Los rennt er und ich mit meinem Teppich volles Rohr hinterher. Wie früher im Gras. Wir rennen und fliegen und rennen und fliegen. Es tut nichts mehr weh. Wie herrlich das Leben ist! Danach haben wir uns kurz zusammengesetzt und uns unterhalten. Das haben wir früher auch immer wieder gemacht. Turbo wusste ganz andere Dinge als ich. Er kam ja aus der Kultur der Windhunder während ich zu den Brackern gehöre. Bracker wissen, wie man Kühlschränke aufmachen kann, Windhunder wissen dafür, wie man schnell von einem Ort zum anderen kommt. Eigentlich sollten wir ein Museum hier oben aufmachen.

Ach du je, ich hab ja Teppichabgabe. Tschüss Turbo! Bis bald. Ich muss jetzt mal sehen, wie es hier weiter geht.

Auf meinem Weiterflug komme ich endlich zu einer Wolke, an der lauter kleine Teppiche hängen. Mit meiner kleinen Pfote wollte ich, so wie sonst, ein wenig stuppsen. Ich schau so runter, aber da ist ja keine Pfote mehr. So ein Mist, wie soll ich denn bitte energetisch klopfen?? „Haaaaallo!!!“, rufe ich: „“Wo soll ich denn bitte hin ?“

Eine Ente kommt mir entgegen und nimmt mir meinen Teppich ab. Den Chef selber bekomme ich nicht zu sehen. Ich solle rüber zum Klostergarten fliegen. Luzie sei schon dort in der Bibliothek und werde mir weiterhelfen.

Als die Dame dann hoheitsvoll mit einem Buch unter der Achsel öffnet, weiß ich, dass ich mich hier besser benehmen muss als früher daheim. Sie guckt streng. Aus der Kultur der Cairner kommt sie, das erkenne ich an ihrem Wappen. Sie fragt, warum ich sie hier störe und ich erzähle ihr höflich, dass ich geschickt worden sei. „Aha“, sagt sie und man sieht, dass sie lieber ungestört geblieben wäre. Aber sie sei froh, dass wenigstens keine Kinder geklingelt hätten. „Was für Kinder?“, frage ich. „Dazu möchte ich jetzt bitte nichts sagen. So, folgst du mir bitte, dann kann ich weiter lesen!“

Wir fliegen durch lange energetische Gänge – Oli mit einem Rosenkranz aus Giftpilzen tief ins Gebet vertieft – und kommen schließlich in einen Garten, in dem viele Kräuter und Heilpflanzen wachsen. Ich solle bitte hier bleiben und weitere Aufträge abwarten. Damit wendet sich die Cairnerin ab und lässt mich alleine in dem großen Garten zurück. Kurz fliegt ein energetischer Kindergarten an mir vorbei. Wäre ich nicht so müde von der ganzen Reise… Ich lasse mich in einer Rosenblüte nieder, genieße noch kurz den herrlichen Duft und schlafe dann tief ein.

Hasso: Giiiino!!!! Kriegen wir dort auch einen Luftballon?

Gino: „Ja, mal schauen. Ich weiß nicht, ob ich dort Luftballons kriege. Biene, weißt du, ob es da sowas gibt?“

Biene: „Nicht sicher, aber bestimmt gibt es für die Kleinen dort ein Eis!“

Henry: „Vanille? Krieg ich Vanille???“

Hertamausi (piepst): „Ich will Thoko!!“

Halex: „Ich auch!!! Ne, lieber Erdbeer!!!“

Es wird hell rund um das Waisenhaus. Die Flöckchen sind da und bringen die Eintrittskarten mit.

Oli (streng): „Gino, hast du die Kleine schon richtig anzogen? Sind die fertig oder müssen die noch gewickelt werden?? Nicht auf der Rennbahn, ne?!“

Gino zeigt stolz seine Babytragtasche: Zwei hellblaue energetische Windeln für Hasso und Henry, zwei in rosa für Hertamausi und Halex, vier Babygläschen Beagle-Terra-Welpe, vier Fläschen Fleischtee und für jedes Kleine noch ein Würstchen, das Gino von der Erde gemoppst hat.

Oli: „Ich hab den Turbo noch mitgebracht. Hab ihn hinten auf der spanischen Wolke getroffen. Ich dachte, er kann ja gleich mitkommen.“

Turbo: „Ich glaub, ich kann nicht mehr rennen. Ich bin doch krank und müde.“

Oli: „Ach, Turbo, hier oben ist doch alles ganz anders!!! Los! Probiers, sonst heißt du hier nicht mehr Turbo, sondern Schnecki! Wir gehen alle hin und fliegen bisschen um die Wette.“ (Schubs in Turbo-Po – Turbo zieht sich seine neuen Sportschuhe an und ist sehr stolz auf das schöne grüne Lackleder!!! „So etwas habe ich noch nie gehabt“, sagt er begeistert.).

Gino besteht darauf, dass jedes Kind an die Hand von einem Flugpaten muss. Zwei und zwei fliegen sie gemütlich rüber zum Pacobus und sind etwas erstaunt. „Äh, Paco, was hängt denn da hinten am Bus?“ „Was, wo??“, fragt Paco erstaunt. „Das ist das Rennpferd, das wollte auch mit, das geht schon“, sagt Oli energisch und schiebt allen weiteren Diskussionen den Riegel vor.

Paco – Busreisen ist gut gefüllt: Charly, Billy, Biene, Turbo, Oli, Ayla, Luzie, Willi, Momo, Gino, Hasso, Henry, Hertamausi, Halex, Clausibella, Babsibella, Sir Henry, Enten und Tauben als Lachnummer fürs Nachmittagsprogramm, die Katzen als Publikum, Taja mit dem Schweizer Taschenmesser, falls die Scharniere klemmen, Joy und Shelley für das Eröffnungsprogramm in Schweizer Clickerqualität, Oma Nimble im Rollstuhl, der Opa, damit es ihr nicht langweilig wird, Ronnie, damit es nicht langweilig wird und dann eben noch das Pferd im Rollstuhl. Ach so, ja, dann war noch Samba dabei, der schon auf der Erde immer wieder auf der Rennbahn war, ein energetischer Rigdeback, der gerade den Himmelmax oben eröffnet, aber das ist eine eigene Geschichte.

Paco-Busreisen fährt vorsichtig an, damit die Flöckchen nicht durcheinanderkommen. Die Kleinen sind sehr, sehr aufgeregt. Das haben sie noch nie gesehen! Joy und Shelley haben aber was für sie: lauter bunte Bänder aus Simon-Fleece, die zu verschiedenen Seilen zusammengeflochten waren. Luzie war recht still während der Fahrt. Eigentlich wollte sie selber in Stille lesen und nicht ständig den kreischenden Kleinen Bilderbücher vorlesen…. Schwupps, upps… „Luzie, das war keine Absicht!!!! Ist nur O-Saft. Das kann man doch wegwischen!“ Halex musste ganz schön schnell zur Seite springen, sonst hätte sie das energetische Bilderbuch im Gesicht gehabt. Böse guckte Luzie. Ihr schönes Buch ganz verkleckst. Sie wollte keine Kinder da oben haben.

Endlich kamen sie an.

Die ganze Rennbahn war mit bunten Zergeln umflochten.

Endlich waren auch die Starter in ihren Boxen. Die Klappen flogen auf, Turbo rannte so schnell, dass sein energetisches Licht neonrot wurde. Dicht hinter ihm das Oli, gefolgt von Babsibella („hei, du brauchst hier kein Slalom zu laufen, wir sind doch auf der Rennbahn, du Depp!“, schrie ihr Oli in voller Fahrt zu. Das Rennpferd war in leuchtend orange schon ganz vorne mit Turbo und Samba Kopf an Kopf.

Die Omas auf der Tribüne schüttelten ungläubig die Köpfe. Der Billy war gleich, nachdem seine Klappe aufgegangen war, zu einer Mülltonne hin abgebogen. Ganz außen saß ein Beagle ganz alleine noch in seiner Box. Charly dachte, er bekomme ein „ok“-Kommando und hat ganz brav gewartet, ach Charly! Willy war noch im Bus, weil die Kleinen den O-Saft dort vergessen hatten. Die Enten klapperten amüsiert ein Quak Quak Quak und die Tauben gurrten und lachten laut über das verrückte Programm.

Oli – direkt hinter Samba – „OOOOOLI!!!!“ Oli guckt sich um. „Ooooli!!!“ Oli, krieg ich ein Eis??“

Oli ist nun total zurückgefallen. Das wars dann für heute. Sie dachte, es sei was Wichtiges, wenn die Kleinen rufen… Kein Pokal, stattdessen Kindereis kaufen… Luzie sitzt auf der hintersten Tribüne und liest ein gelb tropfendes Buch.

Dieses Rennen gewinnt das Pferd. Zweiter Platz Turbo. Dritter Platz Samba, vierter Platz Momo, fünfter Platz Shelley, sechster Platz Bella, siebter Platz Charly, vierzigster Platz Oli (Oli spricht seitdem nicht mehr).

Auf der Rückfahrt sind alle sehr müde. Das Pferd fährt zusammen mit Turbo hinten im Hänger. Sie haben sich ganz schön viel zu erzählen. Gino sitzt mit aufgepuscheltem Fell hinten auf der Busbank. In seiner Babytasche liegen vier frisch gewickelte, gefütterte Beaglebabys, zwei in hellblau, zwei in rosa und grunzen zufrieden vor sich hin. „Erdbeereis“, flüstert das eine und hebt im Traum lächelnd seine Lefze.

Dank unserer Fluggeschwindigkeit schafften wir es locker, gleich bei Frauchen im McCafe an der Autobahn einzuchecken. Endlich mal wieder gemütlich einen Milchkaffeetrinken und auf dem Schoß sitzen. Frauchen meinte, es sei wie im Flohzirkus mit all den Flöckchen. Gino war gottseidank mit seiner Kindertruppe gleich draußen auf dem Kinderspielplatz. Wir hatten ne Schlange bis zur Tür, weil die Kleinen alle eine Überraschungstüte haben wollten. Dürfen die ja gar nicht haben, so leibliche Speisen. Wir haben alle fritierten Körper von unseren toten Freunden oben über Bord geschmissen und nur die Spielsachen in den Tüten gelassen.

Der Olympiapark war prima! Gleich am Anfang habe ich der verrückten Oma, die mich damals – das vergesse ich ihr NIE!!!! – in den Bach getunkt hat, zwei kleine Skater vorbeifahren lassen. Das wars dann bei Oma. Einfach keine Nerven, die olle Zicke. Aber guckt mal, was wir gleich beim Eingang gefunden haben! Vermutlich waren die Standbesitzer überrascht, aber ich hatte genug Taschengeld und hab mir das kleine, süße Trachtengeschirr von Hundskerle mitgenommen.

Taja hatte auch gleich welche. Die anderen scharten sich um die bunten Halsbänder mit dem Trachtenband. Leider konnten nur Luzie, Charly, Opa, Billy und Biene und Bella eins kaufen, weil die Taschengeld hatten. Ziemliche Flappe bei den anderen. Die Katzen wollten keins, da wars eh wurscht. Janosh soll sparen… peinlich fand er das… wie bei armem Petri…

WIR TASCHENGELBESITZER sahen jetzt wirklich schick aus. Und schon war Charly weg, um sich beim Casting anzumelden: Ein paar Handstände, energetische Wiesenumsegelungen und dazu Tischdecken für alle von uns! Jeder bekam ein kleines Tischset hingelegt, Gäbelchen, Messerchen und dazu ein mini Energieriegel. Die Agentur war platt. Charly bekam den 1. Preis und dazu den Ttel „Energetischer Bavariabeagle“.

Doch dann wurde es ganz, ganz dunkel. Naja, und dann gab es Streit. Wir Taschengeldbeagles konnten uns halt schnell einen energetischen Knirps kaufen. Die anderen schwebten tropfnass rum und hatten fast keine Lampe mehr. Die jetzt drunterlassen wollten wir auch nicht. Wir können nichts dafür, wenn bei denen so geknickert wird. Schade, schade… Janosh bekam ne einfache Plastikhaube. Weil der eben sparen muss. Meine Güte hat das geregnet. Frauchen nass, die Beagles nass.

Wir, die mit dem Knirps, haben schnell beim Intelligenzspiel mitgemacht. Die haben gar nicht gewusst, was passiert! Wie von Flöckchenhand schoben sich die ganzen Schieber vor Dr. Schnuppi  in alle Richtungen. Das Schnuppi brauchte nur 0,0001 Sekunden, um alle Leckerchen zu finden. He, das war echt topp, was?! Dafür musste sie uns mit ihrer Nase in die Luft wirbeln, bis wir zur Hüpfburg kamen. DAS gibt es oben bei uns nicht. Die Kleinen waren begeistert und Gino saß zufrieden lächelnd  auf dem Rand. Frühhüpfbeagleförderung – endlich das, was kleine Babys brauchen!

Frauchen verschwand mit nassen Hunden im Restaurant und fands kalt. Ach, diese Erdbevölkerung. Also, Leute, Sonderkommando: Immer die, die grade oben sind, bitte die Wolken wegblasen. Los gehts! Ja, die Kleinen dürfen auch mitmachen!

Upps. Der Opa. Der ist fast kollabiert. NO SPORT OPI!!! Solltest du wissen!

Na also. Die ganze Suppe endlich weg. Frauchen kam wieder raus und zeigte Willy (der erst nicht wusste, ob er mitdarf, weil er einen Maulkorb tragen muss), wo er vielleicht mit seiner guten Nase in Zunkunft arbeiten könnte (jaa..hmmmmm… das könne er sich wirklich vorstellen! Ihr könnt euch vorstellen, wie unsere energetischen Nasen bei diesem Job gekräuselt waren… So ein Schweinskram!)

Nein, da haben wir, die mit dem Taschengeld, uns lieber etwas ganz anderes ausgesucht. Bei Carnello gab es nämlich sogar energetische Nahrung 🙂 Jedes Flöckchen bekam dazu eine Stange Spaghetti. Frauchen hats fotografiert. Ob sie das Bild auf die Webseite stellen dürfe. „Ja, natürlich“, sagte eine freundliche Stimme.

Sie fing an zu erzählen und wir Flöckchen, die wir eigentlich zur Frechflöckchentruppe gehören, saßen ganz still auf den Carnellopackungen rum und mussten am Schluss unsere kleinen Tränen von den Packungen wischen :

„Für mich gibt es auch ein Tier, was ich nicht vergessen kann. Da komme ich einfach nicht drüber weg. Ich bin  so traurig über das, was passiert ist.

Mein Pferd war ein ehemaliges Rennpferd. Es ließ keinen mehr an sich ran und ich durfte mich um ihn kümmern. Er war mein Freund. Er hat nur mich reiten lassen, weil er gespürt hat, dass ich ihn liebe. Das Herz. Die spüren das!

Wir haben oft zusammen geschlafen. Er hielt seinen Kopf ganz nah an mir dran. Er hat es gespürt und ich habe ihn geliebt.

Sie haben ihn mir eines Tages weggenommen und er hatte danach mehrere Besitzer, wo er es gar nicht gut hatte. Ich konnte ihm nicht helfen, aber ich wusste es und ich bin bis heute furchtbar traurig darüber. Jetzt ist er gestorben.“

Frauchen hat gesagt, dass sie die Geschichte aufschreibt. Und dass ihr Flöckchen, wenn sie das energetische Pferd gefunden hat, ihr berichten wird, damit sie es aufschreiben kann! Wir finden es!! Ganz bestimmt!!! Auf Wiedersehen!

Wir müssen jetzt zu den Enten. Die schnattern was rum. Maulen über zu wenig Taschengeld. Wollten auch beim Intellispiel mitmachen. Aber die durften nicht, weil sie zu viel kacken.

Kommt mit, ihr dürft beim Agi mitmachen. Bella ist schon vorne im Tunnel zum Ausleuchten. Los gehts ihr Quaker! 🙂 Die kannten keine Enten. Danach waren die schönen roten Stangen grün, der bunte Tunnel: grün, die Wippe: sehr grün, weil sie da lange drauf waren. Aber die hatten den vollen Spaß, holten ihr Enten-Agi-Zertifikat und flogen dann wieder zu ihrem Badesee.

Oh.. und dann wurde der Himmel wieder sehr!!! dunkel. Ich sage nur „Knirpse“ und „schlechte Laune“. NÖÖÖ, nicht bei uns mit dem Taschengeld. Uns war es egal.  Wir gingen noch rüber zum Hotel Wolf Stand und dem K9 Stand. Paco hat gebucht hmmmm… Corinna…. Paco hat gesagt, dass es bei ihr abgebucht werden darf. Wären wir nicht blöd gewesen, wenn wir widersprochen hätten?? Und wir haben auch nicht widersprochen, als Luzie mit den ganzen alten Jahrgängen der „Hundeschau“ ankam. „Immer von Frauchen abbuchen!“, sagte sie zu der Frau am Stand. „Sagen Sie ihr, wenn es Ärger gibt, dass ich sehr wohl weiß, dass sie einen dritten Hund geholt hat!“

Spät am Nachmittag packte Frauchen dann alle Beagles wieder ein. Über meinen Vorschlag, die verrückten Omas in so ner Kugel zu lassen, hat sie nur gelacht und mich kurz über mein energetisches Puschelfell gestreichelt. „Ach, Oli, du fehlst mir wirklich!“ Ich habe nochmal mein kleines Taschentuch gebraucht… Oh je, und dann mussten wir auch noch den dicken Billy und die Biene bei den Fressständen suchen, alle Babys wieder einsammeln, Ayla auf der Mantrailingspur stoppen, die Katzen aus der Hüpfburg holen und uns zusammen verabschieden.  Wir haben alle gewunken wie die Flöckchenmeister! Der kleine Micra fuhr los.

In der Abendsonne sah man einen großen Plastikball auf dem Wasser schaukeln, der als einziger Ball ganz rot leuchtete. Die Flöckchen im Land der Lederhosen!

Fast hätten wir es gar nicht mitbekommen. Wäre da nicht Ines gewesen, die die Botschaft über die Sylter Abendpost noch zu uns gebracht hat. Es ging erst so ums Taschengeld – wie viel jeder von uns bekommt. Heike meinte, Frauchen solle sich einen Nebenjob suchen, damit ihr Flöckchen genug einkaufen könne. Haha, Nebenjob! Euch wird das Lachen noch vergehen.

Ich nehme nämlich meine Freunde mit. Ob wir wirklich Spaß haben werden, liegt  für jeden von uns leider daran, wie viel Taschengeld sein Ex-Frauchen zahlt. Frauchen sagt, ihr sollt es einfach auf ihr Konto überweisen. Der Rest geht klar. Wir nehmen die Sachen gleich mit nach oben.

Natürlich, Ines, müssen wir wissen, ob der Opa nur eine Massage oder vielleicht auch zwei Massagen bekommt? Rita, der Charly fragt, ob er sich mehrere Intelligenzspielzeuge leisten darf, oder nur ein billiges mit Plastikschiebern?? Babsi, die Bella hat gesehen, dass es mobile Agilitygeräte gibt. Klar kann sie auch weiter die billigen von „Wolki“ nehmen. Wäre halt schön. Sie dachte, wenn du sie liebst… nein, sie will dich nicht erpressen!! Damit wären wir dann bei Billy und Biene: Gibts nur ne einfache Semmel oder mehrere Fressbuden mit vielleicht auch mal bisschen Fleisch?? Luzie wird mit diesen Büchern nicht ganz billig werden. Gut, da weiß ich schon, dass ich nicht aufs Geld schauen soll. Gibt vermutlich viel zu lesen da an den Ständen. Zahlt die Heike gerne, sagt sie. Ach ja, die Momo. Otheide, bist du bereit, für deinen Hund auch mal bisschen tiefer in die Tasche zu greifen? Es gibt ja so schöne Bälle für Treibball. Ok, nicht ganz billig, aber für Hütehunde wirklich geeignet! Jessi, auch von Taja kam eine Anfrage – nur für den Fall – wenn es hübsche gestickte Geschirre gibt, mit nem Schweizer Wappen, ob sie sich dann eins oder vielleicht sogar zwei nehmen dürfte?? Sigrid, Lina ist wie immer bescheiden. Sie hätte nur gerne mal wieder Happy Dog – jetzt aber eins für energetische Hunde, das bisschen teurer ist. Geht klar, oder?

Ja, klar, Gino… Anette, das wird leider nicht billig werden. Er will lauter Babysachen anschaffen. Du weißt selber, wie viele es davon gibt. Kleine Mäntelchen für den Winter, Neoprenhalsbänder, wenn es da oben regnet, Welpenfutter von TerraCanis, die bestimmt da sind, Spielzeug, erste Kinderbücher in Blockschrift, Wackelbretter, ein Transportwägelchen für Ausflüge, energetische Jagdhalsungen in orange… wahrscheinlich kommt noch einiges dazu. Auch Gino geht, wie alle, davon aus, dass sie alles bekommen, was sie sich wünschen.

Ayla… ich kann nichts dafür, Christine, aber Ayla will mit Sally  fahren. Sie selbst würde so gerne bei K9 mitmachen, die da sind. Eine kleine Runden Mantrailing. Sally wünscht sich schon so lange eine Voliere, weil sie wirklich keine Lust hat, bei den Hundeausflügen immer in so einem kleinen Käfig mitzufahren. Sie sagt, dass sie dann mit der Katze von Marietta immer zusammen fahren könnte. Inge, keine Sorge. Dein Großer fährt da nicht im Käfig mit. Er hat sich gleich Respekt verschafft. Er ist billig, wenn nicht danach ne Tierarztrechnung kriegt. Er will beim Dogdriving mitmachen – bzw. Catdriving – falls du es nicht kennst, es geht darum, dass die Tiere Anlauf nehmen und dann über eine Rampe so weit es geht ins Wasser springen. Was, du wunderst dich gerade? Geht schon, ist ja energetisch, da zischt es kurz und dann ist das Katzen-Flöckchen kurz abgekühlt.

Claus, du kommst leider nicht dran vorbei: Bella hätte so gerne einen neuen schicken Hundenapf. Sie fragt, ob sie vielleicht Porzellan statt Plastik nehmen darf?? Upps, da ist auch noch gerade Paco gekommen. Corinna, du hast das Problem, dass in München auch ein Stand vom Hotel Wolf ist. Hmm.. er würde so gerne mal wieder reisen… Ja, klar ist das teuer.. Aber immer in die Jugendherberge ist doch auch peinlich, sagt er.

Mehr Hunde haben sich bisher nicht gemeldet, aber das kann sich natürlich ändern. Manche sitzen gerade bei Ines am Strand.

Ein Problem hat Oli noch. Sie würde den Tauben und Enten so! gerne eine Freude machen. Nur haben die ja keine Ex-Frauchen, die ihnen das alles, so wie ihr, bezahlen… hmmm… Ob man vielleicht eine extra Geflügelspende machen könnte??

Mihmihmimmimihhhh – mein glockenklare Stimme hallte heute morgen schon durch den ganzen Himmel! Sonntags gehen wir immer in die Kirche und singen mit im Chor.

Ein paar Glissandi noch, ein paar Klorollaturen fürs Beaglemaria – was für ein herrliches Wetter! Vielleicht sollte ich den von der Ökowolke auch gleich mitnehmen? Ein kleiner Gottesdienst schadet nie. (Was ist das eigentlich für ein Geräusch die ganze Zeit??)
Fliege ich mal grad rüber und frage ihn.
…. so, da ist mein Handtäschchen und das energetische Gesangbuch. Dann flieg ich mal los. Komisches Geräusch wirklich da hinten! Sssssssssssssssssssssss… Rechtskurve zur Öko! Upps. Was ist denn da los? Wieso ist hier ne Umleitung und ein Zaun????

Bild

Hier war doch bitte noch nie eine Umleitung. Mal schauen, ob es irgendeine Info gibt. Energetisches Flöckchen wird ganz rot vor Aufregung! Das am Sonntag, wo man still in die Kirche geht!!!

Ah! Da hinten steht ein Schild.

FLÖCKCHEN-KINDERGARTEN. Inhaber: Papa Gino

Mit Doppeltüre.

Ziemlich unausgeschlafen und etwas vorwurfsvoll kam er mir entgegen. Man könne Kinder doch so nicht unterbringen! Nichts sei da. Gar nichts. Und dann sagte er auch noch frech, dass ich inzwischen doch gesehen haben müsste, was ein Hundekind so alles braucht: Ausflugzonen, Wackelbretter, Tunnel, Sandkiste, Planschbecken, Quietschis, Decken zum Schmusi, Schaukeln, Rutsche, kleine leuchtende Halsbänder aus Mond- oder Sternenstaub, Seile zum Zerren und ganz besonders eine feste Bezugsperson. Er werde sich in Zukunft um die Kleinen kümmern.

Ja, er wolle gern mit in den Gottesdienst mitkommen. Er komme gleich wieder.

Ich sah ihn ruhig davontraben und ließ mich oben auf dem Zaun nieder. Auf der Erde sah ich Frauchen gerade ihren Kaffee trinken. Elvan trug seinen Eimer in die Kirche, Fiete lag noch im Bett, Ed, Scooter und seine Freundin suchten ein Auto, Nele war auf Military, Peach machte ihre Ohrenspülung, Kalle und Lilo waren beim Agility, Atze und Schröder guckten sich Syltbilder an, Alles ruhig da unten. Hier oben auch. Bis… was ist DAS denn für ein Gequietsche???

Hinten aus dem Wolkendampf tauchten sie auf. Gino und im Schlepptau um die 12 falbfarbenen Welpen mit hübschen kleinen Füßchen und weißer Blesse.“Papa Gino, guck mal!! Paaaapa!!“ riefen sie ganz aufgeregt. Er lächelte zu ihnen runter, leckte ihnen liebevoll kurz übers Köpfchen und bestätigte nochmal: „Ja, er komme mit.“

Zum Kindergottesdienst.

 

BildWenn Frauchen nichts gesagt hätte, ich hätte es wirklich gar nicht mitgekriegt. Ja, jetzt haben wir ihn gefunden. Taja und die Detektive. Gut, dass die Schweizer so gründlich sind. Der saß nämlich drüben auf der Ökowolke bei den Wildtieren (ohne Spurlaut, ganz still) und wusste nicht recht, wo er hin sollte. „Hei, Gino! Du gehörst doch rüber zu den Beagles!!“, rief ich ihm zu. Er guckte mich an und fragte, wo er denn überhaupt sei. Er sei ein Jagdbeagle und suche einen Hochsitz.

Ich guckte ihn auch an. Er schien müde zu sein und musste doch irgendwie mit jemand reden.

Hätte ich jetzt nur eine Jägerausstattung. Wer um alles in der Welt hat jetzt so schnell einen Jägerhut?? Klar, der Billy mit seinem Wertstoffhof. „Los! Renn Billy! Ich brauch das jetzt. Und komm bitte nicht mit nem energetischen Schimmelteil zurück!!!“ Meine Güte (kopfschüttel), was hab ich bitte mit Jägern zu tun. Ich hätte niemals!! auch nur daran gedacht, ein Tier zu töten, geschweigedenn zu essen. „Immer vegetarisch“ war mein Motto und jetzt kommt da ein Jagdhund ohne Spurlaut zu uns hmmm… Aber eure Oli macht das schon!

Billy kam mit einem Jägerhut zurück, den man auf der Erde nichtmal ner Ente aufgesetzt hätte… aber die Oli hat ihn sich trotzdem aufgesetzt und ist mit dem Gino erstmal auf einen Hochsitz geflogen, um ihn bisschen erzählen zu lassen. Er schaute meinen Hut ziemlich skeptisch an…

– so, Gino, jetzt sei mal früh, dass ich überhaupt in Grün gehe; eigentlich arbeite ich im Bau- und Pilzgewerbe –

und dann fing er langsam an zu erzählen.

Sehr müde sei er, weil er die letzte Zeit so krank gewesen war.

Lange hat er mir erzählt, wie er vor einigen Jahren in die Familie kam, wie er immer mit einem Mann in den Wald gegangen ist und die Rehe anschaute, dass bei ihm zu Hause oft ein kleines Kind war und auch andere Hunde dort gelebt hatten, dass sein Frauchen jetzt so traurig sei.. sie wollten doch noch so viel zusammen erleben und er hatte sich immer vorgestellt, wie er mit dem Kind irgendwann ganz alleine zusammen spazierengehen würde…

Wir saßen lange auf der Ökowolke und sahen zu, wie die Sonne unterging. Nur noch unsere kleinen energetischen Lämpchen waren wie zwei Glühwürmchen zu sehen. So schauten wir auf die Erde und nahmen zusammen Abschied von seiner Familie. Wir werden sie besuchen kommen, das habe ich ihm versprochen!

Und damit er in Ruhe schlafen kann, habe ich ihm gesagt, dass wir seinem Frauchen schon mal Bescheid geben, dass er oben angekommen ist und er die Wolke Beagle gefunden hat.

Weil er Babys so mag, haben wir ihn zu den Babys von Alex gebracht. Die waren froh und haben sich gleich an ihn gekuschelt. Er murmelte noch was von „wie daheim – nur, dass nichts weh tut“, lächelte kurz mit seinen großen Lefzen, seufzte noch einmal und schlief dann sehr schnell ein.

Seinen Flugteppich mit den kleinen Hirschgeweihen habe ich mir gemobbst und in die Reinigung. Den lege ich mir vielleicht doch mal in mein Zimmer. Echt schick!

Da oben im Himmel ist es schon ok, aber manches fehlt halt dann doch an Möglichkeiten. Deswegen habe ich – aufgrund meines boomenden Baugewerbes – ein zweites irdisches Gewerbe angemeldet und gleich dazu mein Olimobil gekauft. Frauchen hats aus den Latschen gekippt, als ich mit 140 an ihr vorbeigefahren bin. „Guck mal, da fährt das Oli!!!“, sagte die Beifahrerin. Dann drückten sie in meinem klimatisierten Micra so auf die Tube, dass die Oma fast hinten rausgeweht worden wäre. Alles nur, um mein kleines Olimobil zu fotografieren. Hübsch geworden, was?! Bisschen peppiger als die Baustellen. Ich zieh für den Verkauf auch immer mein energetisches Dirndl an. Wär da nicht immer das Problem mit der Brust. Hab ich einfach keine. Da ist im Dirndl immer ein Loch. Naja.

Aber schick ist es trotzdem!

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Ich wusste überhaupt nicht, wie das passieren konnte. Auf einmal stand mein Auto vor dem großen Hundeladen, dem Hundemaxx. Die Türen gingen von alleine auf. Coffey, Lena, Angel und Dr. Schnuppi sprangen fröhlich aus dem Auto. In der Türe guckten sie verwundert und erschraken leicht. Irritierend an diesem Einkauf war auch, dass ich mich nach einiger Zeit wieder mit einem sehr großen Einkaufswagen an der Kasse fand (obwohl ich doch gar nichts kaufen wollte!) und meine Eurokarte fast automatisch in den Schlitz gesteckt wurde. Vielleicht war ich einfach zu müde und konnte mich nicht mehr konzentrieren.

Ich saß abends vor dem Fernseher. Da verschob sich auf einmal der Sessel und der Sender wurde wie von Geisterhand auf Flöckchenkanal umgestellt. Die kleine Oli-Lampe von Ines ging an.
Ich wusste, ich hatte Besuch.

„Komm her, kleine Oli! Bist du alleine da?“ fragte ich sie.
Sie putzte sich sorgfältig ihre energetischen Pfoten und fing dann an zu erzählen. Vielleicht habe ich manches vergessen, aber ungefähr muss es so gewesen sein:

Beagle Paco hatte zu Weihnachten eine Sonderreise auf die Erde zum Hundemaxx angeboten. Der energetische Bus war in kürzester Zeit so voll, dass manche Flöckchen im Gang stehen mussten. Das klingt harmlos. Aber ihr müsst euch vorstellen, dass Erdreisen von oben aus den Wolken nach unten geschehen. Ganz schön schräg ist das, bis man angekommen ist! Über 1000 Flöckchen fanden sich bei Paco ein und schwebten über die letzten Sonnenstrahlen am Nachmittag zu uns Menschen auf die Erde. Oli sagt, sie hatte einen Sitzplatz gleich vorne neben dem Chef und übernahm später auch die guided tour durch den Hundemaxx.  Von keinem bemerkt parkte der große Bus auf dem freien Parkplatz direkt vor dem Laden.

Ring, ring… das iPhone klingelte wohl bei meinem Schnuppi. Sie solle bitte alles tun, damit wir Menschen und Hunde ebenfalls in den Laden kommen.
Ja, und jetzt war mir auch klar, warum Angelika am Eingang zum Laden so erschrocken ist… da hing oben der Billy mit ner ollen roten Kette vom Wertstoffhof und meinte, das sei eine hübsche Girlande. Mir ist jetzt auch klar, warum meine Lena im Laden auf einmal verschwunden war….

Ich will nur von den Flöckchen erzählen, die euch auch bekannt sind. Da waren dabei: die Luzie, die mal bei Heike auf der Erde gelebt hat, Billy und Biene, die mal bei Marietta gelebt haben, Bella, die mal bei Claus gelebt hat, Taja, die mal bei Jessi gelebt hat, Joy & Shelley, die mal bei Simone in der Schweiz gelebt haben, die Taube, die leider von Oli gefressen wurde, Lina, die auf der Erde bei Sigrid gelebt hat, Charly, der früher bei Rita gelebt hat, jetzt aber auch weiterhin bei ihr im Hausboot lebt, Bella, die früher bei Babsi gelebt hat, Ayla, die früher bei Christine gelebt hat, Ronnie, die früher bei Kerstin gelebt hat, Paco, der früher bei Corinna gelebt hat und viel zu früh sterben musste, Sir Henry, der altehrwürdige Beagleherr, der früher bei Elisabeth gelebt hat, Oma Nimble, die früher bei Denguths gelebt hat und quasi Olis Oma war, Momo, die früher bei Otheide gelebt hat und der alte Opa, der früher oft bei Ines gelebt hat. Als Schutzhund hatte Paco Benni, den Hovawarth von Birgit aus dem Muldental mitgenommen.

Benni hatte sich so vorgestellt, dass er halt mit der Gruppe so mitfliegt, doch es kam anders: Oli schnappte sich gleich im Eingang den Regenschirm einer Kundin und schrie: Follow the guide!!!!! Wie ein Bienenschwarm flogen die Flöckchen durch den Laden. „Hei, Luzie, wir bleiben doch erstmal im Erdgeschoss!!!“ „Nö, geht ruhig schon mal. Ich muss hoch in die Bücherabteilung.“ Sie flog die breite Treppe hoch und bog zielsicher, vorbei an Sir Henry, der sich gerade altenglische Körbchen in den Regalen ansah,  zu den vielen Büchern ab. Puh, was da alles rumstand. Buch um Buch, was laut Heikes Newsletter doch da wirklich nicht stehen sollte. Ne, Luzie dachte, sie sieht nicht richtig. Aber Luzie arbeitet wiederum gründlich und so warf sie liebevoll Schritt für Schritt alle Bücher aus den Regalen, die hier nicht zu stehen haben.  Es tat ihr irgendwie leid, aber sie konnte auch nicht ändern, dass statt ihrer ein kleiner Pinscher angemault wurde, der zufällig in der Nähe der Regale stand und an einem Buch schnüffelte.

In der Zeit, in der oben sortiert wurde, wurde unten von Lena ein Einkaufswagen geholt. Ich weiß nicht, wie viele Flöckchen in den Regalen mit den getrockneten Hundefleischsachen saßen. Ich bekam nur erzählt, dass die einfach Packung für Packung in den Wagen warfen: getrocknete Leber, Ochsenziemer, Lachsröllchen… ihr wisst schon. Lena schleppte noch „Hundezigarren“ – 3,65 stand auf einem weißen Schild. „Lena, du weißt schon, dass die ziemlich teuer sind“, sagte ich,  aber Lena antwortete, sie könne mit diesen Nummern nichts anfangen. Sie brauche das. Klar.

Die Taube saß wie immer vorwurfsvoll auf einem Geländer und guckte Oli missmutig an.
„Oh ne, jetzt hab dich doch nicht so. Es war ein UNFALL!!!“ Ewig hockt die jetzt mit ihrem Waisenkindkittel auf den Stangen und macht mir zum Vorwurf, dass sie nicht mit ihren Eltern Weihnachten feiern kann. Es war doch wirklich nicht so, dass ich sie absichtlich gefressen hätte. Kann doch mal passieren…. Oli hatte schon bald keine Lust mehr, an den Spielzeugstand zu schauen. Doch da hatten die Flöckchen-Sportfreunde auf einmal ganz neue Spielsachen entdeckt: Quietschi-Tauben, Quietschi-Enten, Quietschi-Petrus. 100x Quietschi-Petrus in den Einkaufswagen.

An der Frischfleischtheke muss auch reger Betrieb gewesen sein. Oli sagt, ihr war es richtig peinlich. Charly muss, kaum angekommen, gleich alle Wienerle in sich reingestopft haben. Er musste früher oft neben solchen Würstchen absitzen. Er sagt, dass er das NIE wieder macht!! Keine Ahnung, wie viele Packungen er sich noch für sein Hausboot mitgenommen hat.

Ich weiß jetzt auch, warum es draußen beim Hundemaxx, bei den Agilitygeräten so viel geblinkt hat… die sind alle durch den Tunnel geflogen – auf Zeit – Taja hats gestoppt und am Ende energetische Militarypreise verteilt… aber da konnte ich ja wirklich nicht drauf kommen. Wer gewonnen hat ? Na klar, wie früher auch schon: Babsis Bella natürlich – jetzt mit doppelter Lichtgeschwindigkeit.

Mitten durch den Hundemaxx rieselte, von keinem Menschen bemerkt, viel, viel Papier… Qualität nicht bestanden – gezeichnet: Luzie. Magisch geschoben bewegte ich mich Richtung Kasse. Es war Ayla, die meine Karte ganz sacht aus dem Geldbeutel zog und es war Lina, die die Rechnung am Computer von 400 Euro auf 150 Euro senkte. Es war der freche Billymopps, der meine Karte in den Schlitz steckte. Die Ablenkung von Oli gelang bestens. Klar, wenn sich an der Kasse Leute beschweren, dass ihnen in den großen Zeh gezwickt wurde, dann muss ich da ja hinschauen.

Sehr gewundert habe ich mich übrigens, dass auf einmal ein angeblich von mir beladener zweiter Einkaufswagen vorbeigeschoben wurde: Ein dickes Schweizer-Kissen lag darin, auf dem oben Oma Nimble, der alte Opa, der früher bei Ines lebte, und meine Lena lagen. Ich wollte das Kissen eigentlich, da ich es ja gekauft hatte, in mein Auto legen, aber es war auf einmal weg. Auch meine Hundekuchen waren weg. Eigentlich war fast alles weg, was ich teuer gekauft hatte. Sie hatten keine Zeit und wollten noch einen Glühwein auf dem Christkindlmarkt trinken. Der viele Alkohol hat Pacos Bus schließlich wieder aufsteigen lassen. Er fuhr auf den großen Geschenkeparkplatz: Wolke 7 – eifrig beschützt und umkreiselt von Momo. Jeder von den Flöckchen bekam ein kleines Geschenk und rollte sich danach gemütlich im energetischen Schäfchenwolkenbettchen ein.

Im Hundemaxx mussten noch lange Papierschnippsel weggekehrt werden… Alle Flöckchen bitten vielmals um Entschuldigung!!!!