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BildEs war die Zeit, als es kurz davor war, sehr, sehr heiß zu werden. Ben lag eingemummelt auf seinem Sofa und dachte über sein Abendessen nach. Seltsam, sonst lief ihm dabei schon immer das Wasser im Mund zusammen. Diesen Abend war ihm irgendwie übel. Er legte vorsichtig eine Pfote auf seinen Bauch und hatte den Eindruck, als ob dieser dicker als sonst war. Blähungen? Er leckte nachdenklich seine Pfote, pieselte schnell auf den Boden und schlief dann schnell wieder ein. Auf die Fahrt zur Tierärztin hätte er problemlos verzichten können. Höflich stand Ben auf dem Tisch und versuchte, die Worte zu verstehen. Irgendetwas stimmte nicht, aber er war viel zu müde, um sich mit diesen Sorgen zu beschäftigen. Gut, dass es die Menschen gab. Sie würden sich schon um ihn kümmern.

Zu Hause wickelte er sich in seine Decke ein, fraß nichts mehr und versuchte, wieder eine Runde zu schlafen. Warum wollte Frauchen denn nicht schlafen? Vielleicht hatte sie auch einen dicken Bauch. Ben rutschte freundlich an sie heran und versuchte, ihr ein bisschen Wärme zu geben. Ihm war übel, er konnte einfach nicht einschlafen. Herumlaufen konnte er auch nicht. Puh, was für eine Nacht. Er träumte von einem Spaziergang durch den Himmel. War er dort? Oder war er auf dem Sofa? Wo war er überhaupt? Doch, diese Hand kannte er, aber er begann, seinen Körper immer weniger zu spüren. In der Tierarztpraxis nahm er Abschied. Als der Pieks in seinen Körper kam, zog er sich den energetischen blauen Thermoanzug an und sprang auf seinen Teppich. Seine Kraft kam zurück, es tat nichts mehr weh. Er musste an Wien denken. An die damalige Praxis, wo er immer mitkommen durfte und eine komplette medizinische Ausbildung bekam. An den Prater mit seinen Gondeln. Ben summte das Prater-Lied vor sich hin und flog eine schwungvolle Kurve, um noch von Lara und U. Abschied zu nehmen. Eine Packung Schmerzmittel nahm er sicherheitshalber aus dem Schrank mit – für die Reise! – ein freundlicher Stubbs für beide, dann nahm er Kurs auf nach oben. Immer weiter nach oben. Er sah Berlin von oben, er sah Wien von oben, er sah das Meer von oben, upps – was war das denn?? Ein Grenzschild. „Hier auch??“, fragte er sich beunruhigt. War es denn nicht egal, ob man in dem einen oder anderen Land lebte? Er gab dem Schild einen Schubbs, worauf sich die Schrift immer drehte: Wolkenland – Sonnenland – Wolkenland – Sonnenland – tamtamtam – tamtammtam. Ben klopfte den Takt mit der Pfote auf seinen Anzug. Tamtamtam… tamtamtam. Ein Blödsinn mit diesen Grenzen!
Die Sonne war aufgegangen, der Teppich leuchtete. Ben streckte genüsslich im Thermoanzug seine Füße aus. Sie waren jetzt nicht mehr weiß, sondern glühten rot. Als er wieder aufwachte, schwärmten viele Flöckchen um ihn herum und bestaunten seinen Anzug. Schick! Sehr schick! Hatte noch niemand! Ob sie ihn vielleicht später auch mal probieren dürften?

Ben wurde zu einer großen Wolke gebracht. Sie hatte die Form von einem kleinen Häuschen. Innen waren Wolkenschränke eingerichtet, ein kleines Bett, ein kleiner Tisch, ein kleiner Mini-PC, der energetisch leuchtete. Außen an dem Häuschen konnte er lesen: Dr. Ben, Allgemeinmedizin.

Er flog davor auf und ab und wurde vor Aufregung noch röter als er es schon vorher war. DAS war also nun seine Aufgabe?? Er wusste, er konnte alles behandeln. Deswegen war er also auf der Erde gewesen. Und da gab es noch etwas sehr Wichtiges, das er konnte: Er konnte Zuhören!

Ben flog glücklich in seine Praxis und begann, alles an seinen richtigen Platz zu räumen.